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Montag, 18. März 2013

Die Liebe zur Beschränktheit

Dass RTL2 nicht der Hermann Hesse unter den deutschen Fernsehsendern ist, das ist klar. Und dass auch RTL besonders zur Mittagszeit eher als eine Mischung aus Shades of Grey und Daniela Katzenbergers Gedankensammlung in Buchform "Sei schlau, stell dich dumm" aus der Röhre strahlt, das leuchtet ebenfalls ein. Fast schon akademisch erscheint da die RTL2-Dokusoap "Berlin - Tag & Nacht", die eine fiktive Berliner WG bei ihrem täglichen Leben zeigt und sich bester Quoten erfreut. 

Hier wird Beschränktheit mit viel Genuss dargestellt - erschreckend und interessant zu gleich. Natürlich ist man auch selbst nicht dagegen gewappnet, sich hin und wieder mal an der Beschränktheit der Protagonisten - man könnte auch Proleten sagen - zu erfreuen. Dass so wichtige Informationen und Themen in der medialen Beschränktheitskultur verloren gehen, liegt auf der Hand. Eine Medienkultur à la Bella Italia ist die Folge. Hier fehlt es neben so vielem auch glasklar an einem ganz besonders: Niveau.

Dabei ist die Lösung des Problems ganz einfach: Öfters mal die öffentlichen Sender einschalten. Hier gibt's, wenn nicht gerade Cindy aus Marzahn bei Markus Lanz auf der "Wetten, dass ...?"-Bühne rumhampelt, auch gute Unterhaltung.