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Sonntag, 7. April 2013

Mehmet, Oma Ilse und Julia


Nimmt man die gängige gesellschaftliche Meinung in Deutschland kritisch unter die Lupe, dann stellt man bedauerlicherweise fest: Eine unbegründete kritische Haltung gegenüber Migranten ist auch in den bürgerlichen Schichten gut verankert. Leserkommentare mit akademischem Anspruch und Hintergrund, die gerne und oft, statt von deutschen Staatsbürgern mit einem anderen kulturellen Hintergrund, von Ausländern und Gästen sprechen, die nicht hierher gehören, werden in der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung regelmäßig mit tausenden von 'Likes' belohnt.

Dass oft jede sachliche Auseinandersetzung bei diesen Themen fehlt, ist bedauerlich. Die Empörung über gesellschaftliche Fehlentwicklungen fällt zu einseitig aus und endet zu oft in Schuldzuweisungen.


Die Tatsache, dass Oma Ilse sich freut, wenn die Nachbarskinder Mehmet und Aylin ihr zu den Feiertagen Karten basteln und sie ihnen von Herzen gerne Kuchen bäckt und ihr es völlig egal ist, wenn die Kinder nicht Sebastian oder Julia heißen, solche Kleinigkeiten vergessen Kritiker zu oft. Neben den großen leuchtenden Musterbeispielen der 'Integration' ist es auch wichtig, auch die kleinen vorbildlichen Dinge aus dem Alltag und des Zusammenlebens aufzuzeigen.